Vortrag in einer kleinen Gruppe

Psychokardiologie (vormals Psychosomatik in der Kardiologie)

Inhalte und Ziele:

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, klinisch und wissenschaftlich Interessierte aus dem Bereich der Psychokardiologie zu vernetzen, ein Diskussionsforum für klinisch-wissenschaftliche Themen an der Schnittstelle von Kardiologie und Psychosomatik zu bieten und gemeinsame Forschungsprojekte zu initiieren. Die Arbeitsgruppe ist für weitere Mitglieder offen. Sie veranstaltet jährliche wissenschaftliche Arbeitssitzungen und kooperiert dabei teilweise mit anderen AGs des DKPM.

Nächste AG-Tagung: März 2025

Die Arbeitsgruppe trifft sich das nächste Mal im Rahmen der kommenden DKPM-Tagung (Berlin, 12.-14.03.2025) am 12. März 2025 um 12:15 Uhr im Raum „Rechtswissenschaften 2“ (vgl. Tagungsprogramm).
Wir werden uns wieder mit aktuellen Themen der Psychokardiologie beschäftigen und laden alle Interessierten herzlich ein, daran teilzunehmen. Zwei Vorträge werden den „Stand der Kunst“ zum jeweiligen Thema präsentieren und sind zugleich Ausgangspunkt für die Diskussion. Der Vortrag von Herrn Prof. Herrmann-Lingen aus Göttingen zeigt Daten aus aktueller klinischer Forschung und stellt erste Ergebnisse eines großen multizentrischen RCT in Deutschland zu kollaborativer Versorgung bei psychisch belasteten Koronarpatient*innen vor. Der zweite Vortrag von Prof. Christian Albus (Köln) schlägt die Brücke zur Versorgungsforschung und bringt eine Bestandaufnahme, wieviel (oder wie wenig) Psychokardiologie trotz multipler Leitlinien in der Versorgungspraxis ankommt. Ziel beider Vorträge ist, anhand aktueller Forschungsfelder eine nachhaltige klinische und wissenschaftliche Netzwerkbildung in der Psychokardiologie anzuregen.

1. Christoph Herrmann-Lingen (Göttingen): Kollaborative Behandlung für psychisch-belastete Koronarpatient*innen – Erste Ergebnisse und praktische Erfahrungen aus der TEACH-Studie
2. Christian Albus (Köln): Fortschritte in der Psychokardiologie: Wie viel kommt in der klinischen Versorgung an?

Im dritten Teil der Sitzung wird der langjährige Co-Sprecher der Arbeitsgruppe, Prof. Christian Albus, von
dieser Funktion aus Altersgründen zurücktreten. Anschließend wird die Nachfolge geregelt.

Leitung:

Prof. Dr. med. C. Albus
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Köln
Kerpener Str. 62
50931 Köln
Tel +49-221-478-39555, – 39556
Fax +49-221-478-39563 
christian.albus@uk-koeln.de

Privatdozentin Dr. Cora Stefanie Weber
1Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinik Hennigsdorf
Oberhavel Kliniken GmbH
Marwitzer Str. 91
16761 Hennigsdorf
Tel +49-3302-545-4332
Email: cora.weber@oberhavel-kliniken.de

2Med. Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik
Charité Campus Benjamin Franklin
Hindenburgdamm 30
12200 Berlin
Email: cora.weber@charite.de


Bisherige Arbeitsschwerpunkte:

a) Wissenschaftliche Studien

Von Christoph Herrmann-Lingen und Christian Albus wurden zwei nationale, multizentrische Studien initiiert, die SPIRR-CAD-Studie (A Stepwise Psychotherapy Intervention to Reduce Risk in Coronary Artery Disease; gefördert durch die DFG); und in 2020 ist die TEACH-Studie (Efficay of team-based care for distressed patients in secondary prevention of chronic CHD; gefördert durch das BMBF) gestartet. In 2021 wurde unter Beteiligung von Prof. Herrmann-Lingen und Prof. Albus die europaweite ESCAPE-Studie (Evaluation of a patient-centred biopsychosocial blended collaborative care pathway for the treatment of multimorbid ederly patients; gefördert von der EU, Horizon 2020) begonnen.
Mitglieder der Arbeitsgruppe wirken ferner im Rahmen des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) an der Entwicklung psychosozialer Interventionen in der Herz-Kreislaufprävention sowie als Methodenpartner für weitere psychosoziale Fragestellungen mit.

b) Fort- und Weiterbildung

Seit Juni 2009 findet einmal jährlich in Göttingen (Prof. Herrmann-Lingen) und seit 2016 im jährlichen Wechsel in Berlin/Teltow (Prof. Köllner/PD Dr. Weber) ein von Mitgliedern der AG und der „AG Psychosoziale Kardiologie“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) angebotener Grundkurs Psychokardiologie mit insgesamt 80 Unterrichtsstunden über fünf Wochenenden statt. 2012 konnte wegen der großen Nachfrage erstmals ein zweiter Kurs in München und ab 2014 ein weiterer Kurs in Freiburg angeboten werden. Seit 2016 finden Kurse in Leipzig (Dr. Hilka Gunold) statt. In 2022 ist ein weiterer Kurs in Homburg/Saar (Prof. Ingrid Kindermann) dazu gekommen, der im jährlichen Wechsel mit Leipzig stattfindet.
Die Kurse richten sich an KardiologInnen bzw. ÄrztInnen und PsychologInnen, die sich für die psychosomatische Grundversorgung und hier speziell psychokardiologische Versorgung ihrer PatientInnen interessieren und weiterbilden wollen. Die Anerkennung der Kurse als Psychosomatische Grundversorgung kann bei der Ärztekammer des jeweiligen Bundeslandes der Teilnehmer beantragt werden. Derzeit werden Anstrengungen seitens der DGK unternommen, eine bundesweite Anerkennung zu erreichen. Weitere Informationen zu den Kursen sind über die Akademie für Fort- und Weiterbildung der DGK (www.dkg.de) erhältlich. 

c) Vernetzung und Informationsplattformen

Informationen zur Psychokardiologie finden sich auch auf der gemeinsam von Mitgliedern der AG sowie der AG „Psychosoziale Kardiologie“ in der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) betriebenen Website www.psychokardiologie.org

d) Publikationen und Lehrbücher

Ein Lehrbuch der Psychokardiologie wurde von Prof. Herrmann-Lingen und Prof. Albus gemeinsam mit Dr. Titscher (Wien) herausgegeben. Die aktualisierte, dritte Auflage erschien 2020 (Herrmann-Lingen C, Albus C, Titscher G. Psychokardiologie – ein Praxisleitfaden für Ärzte und Psychologen. Springer-Verlag ISBN 978-3-662-58898-7) und kann mittlerweile als Standardwerk auf diesem Gebiet angesehen werden. 

Mitglieder der Arbeitsgruppe waren auch maßgeblich an der Abfassung und mittlerweile zwei Aktualisierungen des Positionspapiers der DGK zu Psychosozialen Faktoren in der Kardiologie beteiligt, das von DKPM, DGPM und anderen Fachgesellschaften mitgetragen wird (aktuelle Version: Albus et al., Kardiologe 2018;12: 312-31. Englische Fassung: Clin Res Cardiol 2019;108:1175-96.)
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00392-019-01488-w.pdf .
Aktuell ist eine aktualisierte Version unter Federführung von Prof. Kindermann in Vorbereitung.

Prof. Herrmann-Lingen und Prof. Albus waren im Auftrag des DKPM-Präsidiums an der Revision der Nationalen Versorgungsleitlinie KHK sowie der Nationalen Versorgungsleitlinie Arterielle Hypertonie beteiligt und haben an der aktuellen S3-Leitlinie zur kardiologischen Rehabilitation mitgewirkt. Prof. Waller und Prof. Albus vertraten das DKPM bei der Aktualisierung der Nationalen Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz.

Prof. Albus war als Delegierter der International Society of Behavioral Medicine (ISBM) an der Revision der Leitlinie „Prevention of cardiovascular disease in clinical practice” der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) beteiligt (Piepoli et al., EHJ 2016; European Heart Journal doi:10.1093/eurheartj/ehw106).